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19.11.
2019

„Man Muss Menschen Mögen“

Demenzberater Markus Proske im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kloster Campus“ zu Gast in Wettenhausen

Am Dienstag, den 19.11, war es wieder soweit, ein weiterer Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kloster-Campus“ des St.-Thomas-Gymnasiums in Zusammenarbeit mit dem Kloster Wettenhausen stand an. Diesmal zu Gast war Markus Proske. Der Demenzberater und Humortherapeut erzählte an diesem Abend über seinen hochinteressanten Werdegang vom Metzger zum Demenzberater und seine Erfahrungen im Umgang mit betagten Menschen.› mehr

Als Sohn einer Metzgerfamilie war er schon als Jugendlicher voll eingespannt in den Familienbetrieb und lernte was Knochenarbeit ist. Später übernahm er dann die elterliche Metzgerei, bis er eines Morgens aufwachte und sich dachte: „Ist das der Beruf, den ich mein Leben lang ausüben möchte?“. Daraufhin gab er die Metzgerei zurück an seine Eltern und nahm sich ein Jahr Zeit als Findungsphase für seine weitere berufliche Laufbahn. In diesem Jahr besuchte er sehr häufig seine Großmutter, wobei er bemerkte, dass ihm der Umgang mit älteren Menschen nicht nur liegt, sondern auch große Freude bereitet. Deshalb beschloss er dieses Talent zu seinem Beruf zu machen und begann in der humorvollen Betreuung und Beratung von Altenheimen und Pflegeeinrichtungen zu arbeiten. In dieser Zeit lernte er, dass Arbeit nicht immer weh tun muss, sondern auch Spaß machen kann. Aufgrund der jahrelangen Erfahrung, die er mittlerweile gesammelt hatte, und der großen Nachfrage startete er als Referent im Bereich Humor und Demenz zu arbeiten und gibt seither Schulungen und Vorträge im gesamten deutschsprachigen Raum (80 von Anfang September bis Mitte Dezember). Als Demenzexperte wird Markus Proske immer wieder von Angehörigen und Pflegepersonal angesprochen, um Hilfe im Umgang mit Erkrankten in Alltagssituationen zu bekommen, weshalb er sich entschloss, sein Buch „Der Demenz-Knigge“ zu schreiben, das den Fokus auf praktische Hilfestellungen im täglichen Umgang mit der Krankheit legt – dieser Fokus auf praktische Anwendungen habe ihm bei anderen Büchern gefehlt. Zu seinem Werdegang sagte er schmunzelnd: „Umwege erweitern die Ortskenntnisse“.

Im zweiten Teil des sehr kurzweiligen Abends stellte sich Markus Proske den Fragen der Zuhörer und einiger 10. Klässler des St.-Thomas-Gymnasiums und verdeutlichte noch einmal, wie wichtig die Erhaltung der Würde und der Umgang auf Augenhöhe mit Menschen im hohen Alter ist. Dies wurde auch in einem kleinen Film veranschaulicht, der ihn bei seiner täglichen Arbeit zeigt. Der Grundsatz „Man Muss Menschen Mögen“ sei grundlegend in diesem Beruf und bei der Arbeit mit Menschen im Allgemeinen, jedoch muss man hierzu auch sich selbst mögen, so Proske.

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03.04.
2019

„Vom Saulus zum Paulus”

Die Wandlung des Hans Scholl

Als Redner der letzten “Kloster-Campus”-Veranstaltung durften wir den Publizisten und Autor Jakob Knab aus Kaufbeuren begrüßen. Authentisch und bewegend erzählte er von der Wandlung des Hans Scholl vom Hitlerverehrer zum Gründer der studentischen Widerstandsbewegung „Weiße Rose“.› mehr

Stellenweise sehr bedrückend stellte Knab die Entwicklung des Widerstandkämpfers dar: Wie aus einem unbeschwerten Kind ein leidenschaftliches Mitglied der Hitlerjugend wurde und wie er es durch seine bedingungslose Loyalität zum Regime zum HJ-Führer brachte. Als man Scholl 1937 unter anderem wegen „bündischer Betätigung“ zu zwei Wochen Einzelhaft verurteilte, änderte sich das Leben des 19-Jährigen schlagartig. Eine tiefe Sinn- und Lebenskrise sollte ihn danach nicht mehr loslassen. Im Laufe der nächsten fünf Jahre verfestigte sich das dringende Bedürfnis, das baldige Ende des Krieges zu forcieren, da nur auf diese Weise dem Übel der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft Einhalt geboten werden konnte.
Im Februar 1943 führte die öffentliche Verbreitung des vierten Flugblattes der von Scholl gegründeten studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ zur Verhaftung der Geschwister Hans und Sophie. Bereits vier Tage später folgte ihre Hinrichtung.
Besonders eindrücklich schilderte Knab die letzten Momente von Hans Scholl, der im Angesicht von Gewalt und Hinrichtung voller Überzeugung ausrief: „Es lebe die Freiheit!“

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07.11.
2018

Der Weg zum Glück

Kurzweilig und unglaublich authentisch zeigte David Hahn in seinem Vortrag „Life Design: Wie man (raus) kriegt, was man vom Leben will“ mögliche Wege zur beruflichen und privaten Zufriedenheit auf. Im Rahmen der Reihe Klostercampus – eine Zusammenarbeit des Klosters und des STGs – gab Hahn einen beeindruckenden Einblick, wie über das Akzeptieren eigener Schwächen in einem Schritt-für-Schritt-Prozess persönlich Wichtiges im Leben erreicht werden könne.› mehr


Als ehemaliger Schüler unserer Schule (Abiturjahrgang 2011) führte der Referent auf, wie er in jungen Jahren mit seinen eigenen Unsicherheiten umgegangen war und welche Auswirkungen dies auf seine Umwelt und seinen Bildungsweg hatte. Auch während seines Studiums an der TU München stand er einer ähnlichen Problematik gegenüber und erfuhr Bildung als wichtigen Schlüssel, um auf Augenhöhe kommunizieren zu können. Schlussendlich sei es das Ziel, so Hahn, sich eine Glaubwürdigkeit aufzubauen, mit welcher jeder Einzelne eine zielgerichtete Wirkung erreiche.

Ebenso betonte er in seinem Vortrag immer wieder, dass besonders junge Menschen in Bezug auf das spätere Berufsleben viele Angebote ausprobieren sollten, um sich auf diese Weise einen Grundstock vielfältigen Wissens anzueignen. Besonders in jungen Jahren habe man dafür mehr Freiheitsgrade und weniger Randbedingungen. Diese Umstände sollte man unbedingt positiv für sich nutzen. Im Anschluss präsentierte Hahn der voll besetzten Studierstube des Klosters eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um systematisch herauszufinden, was im Leben – beruflich oder privat – eigentlich erreicht werden wolle. Dabei stand das Festmachen sogenannter Lebens-Hypothesen im Zentrum, anhand welcher sich jeder Mensch kritisch mit seinen persönlichen Plänen auseinandersetzen müsse. Hahn machte auch deutlich, dass es sich lohnt, zusätzliche Kraft in essenzielle Angelegenheiten zu investieren und seine eigenen Fähigkeiten nicht zu unterschätzen. Abschließend appellierte er daran, an Schulen die Wertevermittlung nicht zu vernachlässigen, da auch diese ein wichtiger Bestandteil lebensverändernder Entscheidungen sein könne. Persönlich habe er eigene Werte, Familie und Freunde sowie grundlegende Mitmenschlichkeit klar über seine Karriere gestellt. Er empfinde eine tiefe Dankbarkeit seiner Familie, aber auch den guten Lehrern des STGs gegenüber.

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08.11.
2017

Kloster-Campus

Undine Zimmer bewegt mit ihrem Vortrag „Ich sehe mich. Ihr seht mich anders.“

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Grenzgänger, Milieuwanderer – als solche sieht sich Undine Zimmer, Autorin des Buches „Nicht von schlechten Eltern. Meine Hartz-IV-Familie“. Auf ihre persönliche, souveräne Art führte sie in ihrer Lesung durch Stationen ihres Lebens in der viel zitierten Unterschicht Deutschlands. Ohne anzuklagen oder sich selbst als Opfer darzustellen, versetzte sie dabei die Anwesenden in unterschiedliche emotionale Zustände. Die biografischen Episoden der laut Zimmer „einzigen Akademikerin in unserer Familie“ riefen dabei Betroffenheit, Freude, Hoffnung, aber auch Wut und Ärger über so manche Lebenshürde hervor. Undine Zimmer zeigte an ihrem persönlichen Beispiel, wie es aussehen kann, wenn man in Armut groß wird und dass wahrer Reichtum nicht immer mit Geld verbunden sein muss.

 

Die Lesung fand in bewährter Art und Weise der Vortragsreihe Kloster-Campus in Zusammenarbeit mit dem STG statt und war die erste in diesem Schuljahr. Dieses Format erhielt eine außerordentliche Anerkennung im Rahmen des Petrus-Canisius-Preises, es wird von Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums moderiert und im Anschluss eines jeden Vortrags zusammen mit dem Publikum nachbereitet. Den Abschluss bildet dabei ein Dialog mit dem jeweiligen Referenten. Die Vortragsreihe möchte dabei Zuhörern aller Generationen im Kloster einen Raum geben, um zu konkreten Alltagsproblemen und Lebensphilosophischen Fragen Denkanstöße zu geben und pragmatische Lösungen zur Diskussion zu stellen.

 

Auch am nächsten Tag durften wir Frau Zimmer wieder bei uns am STG begrüßen. Hier leitete sie einen Workshop für die Q11 und Q12.

 


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